Das Romeo-Arrangement

Mit einer Begrüßung hat er sich gar nicht erst aufgehalten. Schon als dieser scharfe, heiße Fremde behauptete, wir wären verlobt, wurde mir schwindlig. Dann hat er den Tyrannen in die Flucht geschlagen, der uns auf den Fersen war, und mich für die Nacht zu sich nach Hause geschleppt. Der helle Wahnsinn, oder? Falsch gedacht. Wenn du obdachlos und auf der Flucht bist und deinen kranken Vater in einem Truck transportierst, der so alt ist, dass er schon auf der Arche Noah gestanden haben muss, schluckst du deinen Stolz hinunter. Du beschwerst dich auf keinen Fall, wenn Ridge Barnet das Kommando übernimmt. (Un)berühmter Frauenschwarm. Stinkreich. Genervter Besitzer eines wütenden Hahns. Seine Augen sind auf permanenten Sturm eingestellt. Natürlich ist das noch nicht das Ende der Geschichte. Mein plötzlich aufgetauchter Romeo setzt noch einen drauf, um seinen lächerlichen Rettungsplan mit der Scheinverlobten in die Tat umzusetzen. Ein leidenschaftlicher Kuss legt meine ganze Welt in Schutt und Asche. Ich finde mich unverhofft in einem Kleinstadtmärchen wieder und wünsche mir, ich hätte nicht schon vor Jahren aufgehört, an Wünsche zu glauben. Er rettet mir das Leben. Ein Held und fertig. Mehr nicht. Kein Märchenprinz heiratet eine Kürbisbäuerin aus Wisconsin. Gib mir Kraft. Sag mir, dass das in seinem Blick keine Besessenheit ist. Bewahre mich vor seinem ach so unglaublichen Knurren. Hilf mir, zu glauben, dass unser kleines Arrangement niemals mit einem »Ich will« enden wird.