Für Eilige
Heute im Zug hat mir eine alte Frau mit freundlichen Lachfalten um Mund und Augen herum zugezwinkert. Das Abteil war zum Brechen voll und trotzdem war es abgesehen vom Rattern des Zuges und Brüllen des Schaffners nahezu still. Ein junger Asiate hatte Kopfhöhrer in seinen Ohren, hat auf seinem Handy aber alle paar Sekunden hektisch das Lied gewechselt. Eine Mutter vor mir hat ihre beiden Kinder ruhig gestellt, indem sie sie auf ihrem Handy einen animierten Film hat sehen lassen. Vor mir haben zwei Teenies wie verrückt in irgendeinen Gruppenchat geschrieben und auf dem Platz neben mir wurde fleißig Candy Crush gespielt.
Wieso die alte Frau mir zugezwinkert hat? Ich habe ein Buch gelesen zwischen all den Handyverrückten. Die Frau hat ihren dicken Wälzer ein Stückchen in die Höhe gehalten und mir verschwörerisch zugelächelt. Und ich dachte mir, wie schade es ist, dass ein gutes Buch im Zug so sehr aus der Mode gekommen ist.
Bei einer Studie von Neurowissenschaftlern von Mindlab International im Sussex Innovation Centre nahmen insgesamt 40 Personen teil, bei denen untersucht wurde, wie das Gehirn beim Lesen von Büchern auf verschiedene Genres reagiert und wie sich die emotionalen Reaktionen unterscheiden. Wie die Untersuchung zeigte, können Bücher ein richtiges Workout für das Gehirn sein, indem sie diejenigen Bereiche stimulieren, die für aktive Konzentration, gespannte Aufmerksamkeit und schnelles Denken zuständig sind. Und nicht nur das: Frühere Studien von Mindlab ergeben sogar, dass sechs Minuten stilles Lesen ausreichen, um physischen Stress um 60% zu vermindern, und dass Lesen das Stressniveau um 68% effektiver senkt als Musikhören, der Genuss einer Tasse Tee oder ein Spaziergang.
Es sind nur zehn Bücher, die der Deutsche im Schnitt jährlich liest, folglich nicht einmal ein Buch im Monat. Doch bei all den positiven Effekten, die das Lesen hat, sollte man die jährliche Bücherliste vielleicht doch aufstocken? Denk doch einmal darüber nach, auf Deiner nächsten Zugfahrt Dein Handy zu nutzen, um darauf mit der Skoobe-App zu lesen. Und wenn Du klein anfangen möchtest oder nur eine kurze Zugfahrt vor Dir hast, versuche es doch erst mal mit einer Kurzgeschichte.
Eure Sophie
** Sophie ist Bloggerin (http://cestlamour.de/) und schreibt für uns als freie Redakteurin **
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