Warren Baldwin schwang den fünfzehn Pfund schweren Vorschlaghammer. Unter der von der Sonne verbrannten Haut seines Oberkörpers spielten die Muskeln und Sehnen. Eine schmierige graue Schicht aus Schweiß und Staub überzog sein hohlwangiges Gesicht, in dem die Entbehrungen der vergangenen drei Jahre unübersehbare Spuren hinterlassen hatten.
Um Baldwins rechten Fußknöchel lag ein eiserner Ring, an dem eine Kette befestigt war, an deren Ende eine fünf Kilogramm schwere Eisenkugel hing. Die Kette war lang genug, damit die Gefangenen beim Gehen die Kugel tragen konnten.
Seit drei Jahren befand sich Baldwin im Außenlager Pinos Altos des Staatsgefängnisses von New Mexiko. Drei Jahre, in denen ihn nur der Hass aufrecht hielt. Hass auf Marshal Dan Fitzgerald, der ihn in Lincoln verhaftete und vor Gericht stellte.
15 Jahre Zwangsarbeit lautete der Urteilsspruch.
Ein Todesurteil wäre vielleicht gnädiger gewesen. In den Steinbrüchen von Pinos Altos war ein Mann zum Sterben auf Raten verurteilt. 15 Jahre Zuchthaus waren schon die Hölle – aber das Straflager Pinos Altos bedeutete die mörderische Steigerung dieses Wortes ...
Der Hass in Warren Baldwin war unversöhnlich, grenzenlos und– tödlich.