Die Peitsche knallte. Die Zügel klatschten immer wieder auf die Rücken der sechs Gespannpferde, die sich mächtig ins Zeug legten. Die großen, eisenumreiften Räder des Planwagens zerdrückten mit grässlichem Knirschen bis zu faustgroße Kieselsteine, dann mahlten sie wieder durch fußtiefe Schwemmsandkuhlen, rumpelten über felsigen Untergrund. Sein Gewicht ließ den Wagen ächzen.
Brad Potter, der Kutscher, wischte sich mit dem Jackenärmel über die Nase, schniefte und fluchte: »Verdammte Kälte. Bin froh, wenn wir die hundert Meilen endlich hinter uns haben und uns im Nugget Inn in Anaconda eine Flasche Brandy hinter die Binde kippen können.« Er spuckte zur Seite aus und nickte grimmig.
»Und ich werde froh sein, wenn wir das verdammte Gold los sind«, entgegnete Joel Budd, der Begleitmann, ohne Brad dabei anzusehen. »Irgendetwas in mir sagt, dass die Schwierigkeiten erst noch kommen.«
Brad ließ die Peitsche fliegen. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund. Die Luft war glasklar, der Himmel seidenblau, aber es war eisig kalt. Es war Ende Oktober, und der unerbittliche Winter in der Gebirgswelt Südmontanas stand bevor.
Sie kamen von Bozeman, einem primitiven und wilden Camp im Goldland, einer förmlich aus dem Boden gestampften Stadt aus Bretterhütten, Zelten und Blockhäusern. Ihr Ziel war Anaconda. Und auf dem Wagen befanden sich ein halbes Dutzend Kisten mit Nuggets und Goldstaub, fein säuberlich abgewogen und in Säckchen verpackt. Die Ausbeute einer großen Gruppe von Goldgräbern, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen hatten. In Anaconda sollte das Gold in bare Münze umgewandelt werden.