Die Studentin Anna aus Kiew, nach dem Tod ihrer Großmutter ohne familiären Halt, wendet sich an eine internationale Partnerschaftsagentur und lässt sich an einen älteren Deutschen vermitteln, Gerhard Laska. Auswahlkriterium für ihn: Anna hatte angegeben, dass sie sich für Sterne interessiert, und er ist Amateurastronom. Er nimmt sie mit nach Berlin in sein Reihenhaus am Stadtrand.
Bald erfährt sie, dass Laska nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Seine Frau ist tot, zu seinem Sohn hat er seit Jahren keinen Kontakt mehr. Er bietet Anna 20000 Euro für den Fall, dass sie mit ihm nach Portugal in sein Ferienhaus reist und ihm dort bis zu seinem Tod Gesellschaft leistet. Einfach so, damit er nicht allein ist. Kann sie ihm vertrauen? Oder täuscht er seine Krankheit nur vor? Anna braucht Geld, und sie muss verschwinden, denn ihr Vater und seine Saufkumpane suchen nach ihr.
Eine junge Ukrainerin, ein alternder deutscher Amateurastronom und der Sohn des «millionsten Gastarbeiters» sind die Hauptfiguren dieses Romans über Menschen, die – aus der Bahn geworfen – auf vorsichtige Weise zueinanderfinden. Halbseidene Gestalten, skurrile Entführungen, filmreife Fluchten kommen darin ebenso vor wie das Anrührende, Leise einer Geschichte über Vertrauen, gesuchte Nähe, Liebe. Norbert Zähringer, gefeierter Erzählmagier und Romanmaschinist, erweist sich in diesem fesselnden und zugleich virtuos erzählten Roman auch als ein Meister der nachhallenden Zwischentöne.
2 Kommentare zu „Bis zum Ende der Welt“
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