Man muß das Leben feiern, wie es kommt. So lautet die Maxime des Hugo Wiesella, und entsprechend haut er auf die Pauke: Was kostet die Welt, und wenn sie in Scherben fällt, dann gehn wir unter – aber vornehm ...
Den Krieg über bunkert Wiesella wegen Entfernung von der Truppe im Zuchthaus, den ausbrechenden Frieden geht er als Franziskanerbruder an, die Taschen voll gestohlenem Gold und Brasilzigarren. Die turbulenten Jahre danach sehen ihn als Importen-Händler in Gamaschen, als Kompagnon eines Schränkers, als strammen Maxe im Milieu, als Möchtegern-Schieber, der die Zeichen der Zeit falsch deutet und eine Pleite baut. Und stets an seiner Seite, schnieke und fidel, Elfriede Stubenrauch, die sich gelegentlich für ein buntes Fähnchen etwas zurücklegt ...
Karlludwig Opitz, als Erzähler ein Fallada-Vetter, legt mit seinem Roman einen kunterbunten, hochlebendigen Zeit- und Charakterspiegel vor.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)