Mit der Biographie des deutsch-lettischen Adeligen, Johann Wolfgang v. Cube (1924 - 2019), ist ein Dokument entstanden, das repräsentativ für viele Baltendeutsche ist, deren Familien in der Region einst sehr einflussreich waren. Allerdings wuchsen Wolfgang v. Cube und seine drei Brüder entgegen aller Klischees auf - frei, mit vielen Tieren, mit sehr wenig Geld und ohne Landbesitz.
Nach dem Erstarken des Kommunismus im 20. Jahrhundert, begann eine Zeit, in der die Deutsch-Balten, als einstige "Herren", die Zerstörung ihrer Güter und den Entzug ihrer Privilegien hinzunehmen hatten. Für eine Deportation oder gar den Tod genügte nun der Gebrauch der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit.
Die Flucht vieler Deutsch-Balten ins reichsdeutsche Gebiet kennzeichnet die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Die meisten kehrten jedoch schon bald wieder ins Baltikum, das ihre Heimat war, zurück. 1939 verloren sie durch die Umsiedelung ins Warthegau nicht nur den Großteil von Hab und Gut, sondern auch endgültig ihre Heimat.
Spannend, aber auch mit viel Humor, schildert Wolfgang v. Cube seine Kindheit in Lettland, die auch geprägt war von Abenteuern in der natürlichen Umgebung und Eltern, die trotz knapper finanzieller Mittel Wert auf eine sehr gute Schulausbildung legten, auch wenn sie dafür mehrfach umziehen oder der begabte Wolfgang in einer anderen Umgebung oder als Pensionskind beim Schulleiter, getrennt von der Familie, untergebracht werden musste.
Entstanden ist ein bewegendes Schicksal in einer unruhigen und durch Kriege sowie durch viele Veränderungen gekennzeichneten Epoche, das Wolfgang v. Cube zu einer fesselnden Geschichtserzählung werden lässt.