Dem bunten Epochenauftakt der Reformpädagogik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, mit dem, so Heiner Barz in seinem Beitrag zum Kursbuch 193, die emphatische Rede vom Eigenrecht des Kindes aufkam, folgte zunächst die Konsolidierung der alternativen Konzepte und später – nach einigen verstörenden Skandalen – die (selbst)kritische Auseinandersetzung mit den problematischen Anteilen der jeweiligen Strömungen. Inzwischen gehe es aber auch in ihnen vorrangig darum, Perspektiven zu entwickeln, die den kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen angemessen sind – Stichwort: Reformpädagogik 4.0. So sollte zum Beispiel, meint der Autor, die oft "bemerkenswert kenntnisfreie" Skepsis insbesondere der deutschen Pädagogik gegenüber dem Einsatz elektronischer Medien im Unterricht – wiewohl von deren Segnungen auch keine schulischen Wunder zu erwarten seien – einer eher pragmatisch orientierten Haltung Platz machen und die Annäherung an die Lebenswirklichkeit der heutigen Schüler gewagt werden.