Chronischer Schmerz ist ein höchst individuelles und persönliches Geschehen, das nicht nur körperlich weh tut.
Chronischer Schmerz reißt den Betroffenen aus seinem seelischen Gleichgewicht, stürzt ihn in Einsamkeit, beraubt ihn seines Selbstwertgefühls, gefährdet seine Eigenständigkeit.
Immer wieder wird einem suggeriert, dass man Schmerzen bewältigen könne. Dass man die psychische und seelische Ursache dafür suchen und angehen, mit Muskeltraining die Strukturen stärken müsse. Doch der Schmerz lässt sich nicht bewältigen. Im besten Falle lässt er sich lindern – ganz sicher aber lässt er sich beeinflussen. Nicht in seiner eigentlichen Stärke, sondern in seiner Wahrnehmung.
Schöne Erlebnisse wecken in uns positive Emotionen, die sich über den Schmerz legen, ihn zudecken, ihn weich zeichnen. Diese Emotionen wirken nicht anhaltend. Oft verbessern sie den Schmerzzustand nur für kurze Zeit, für Momente, für einen Augenblick. Aber wenigstens hat man eine kurze gute Zeit, die wiederum positive Emotionen wecken kann. So entsteht ein Kreis. Ein positiver Kreis. Ein Engelskreis!
Mit ihrem Buch "Es ist, wie es ist - Mein Leben mit dem Schmerz spricht die Autorin chronische Schmerzpatienten und deren Angehörige an, sowie Ärzte und Therapeuten und alle Menschen, die mit Schmerzpatienten zu tun haben. Sie möchte eine Hilfestellung auf dem Weg des Annehmens, des Verstehenlernens geben.
Neben persönlichen Empfindungen und Erfahrungen wie zum Beispiel Trauer, Wut und Hilflosigkeit spricht die Autorin auch allgemein wichtige Themen an: Therapiemöglichkeiten, Versorgung und Betreuung in Kliniken, Positives Denken, Achtsamkeit, Entspannungstechniken, Subjektivität und Individualität bei der Behandlung chronisch Schmerzkranker, Umgang mit Krankheit und Schmerz.
Das Buch liest sich so spannend wie emotional berührend. Medizinische Vorgänge werden fachlich kompetent und gut verständlich beschrieben.