Im 3. Band der Reihe „Die Seelentöter“ wechselt Thomas, der als Pastoralreferent bisher in einer Kirchengemeinde gearbeitet hat, in die Klinikseelsorge. Sein katholischer Priesterkollege macht ihm den Einstieg nicht einfach. Sein Statusdenken und seine Profilierungssucht behindern ein gutes kollegiales Verhältnis, zumal dieser Priester und die beiden evangelischen Pfarrer der Auffassung sind, dass sie ihren neuen Kollegen als einen ihnen untergebenen Mitarbeiter behandeln dürfen. Von Seiten seiner Vorgesetzten im Bischöflichen Ordinariat kann Thomas keine Hilfe erwarten, zumal das gesamte kirchliche Denken und Handeln sich ohnehin nur um das Priesteramt dreht und dieser Sichtweise alle kooperative Zusammenarbeit untergeordnet werden muss. Sie alle stehen auf dem Standpunkt, dass dem Priester und den Pfarrern zugearbeitet werden müsse ganz gleich, wie sie mit ihren Mitarbeitern umgehen. Eigenverantwortliches Arbeiten ist deshalb nur sehr bedingt möglich, außerdem bleiben sämtliche Mitarbeiterrechte auf der Strecke, da in Deutschland für die Kirchen das Betriebsverfassungsgesetz keine Gültigkeit hat, das jedem Arbeitgeber eine klar geregelte Fürsorgepflicht für ihre Arbeitnehmer vorschreibt. Jegliches eigenständige Denken und Handeln kann somit von den Priestern und Pfarrern torpediert und autoritär unterbunden werden. Als der Vatikan auch noch die Predigterlaubnis der sogenannten „Laientheologen“ gravierend einschränkt, wird die kollegiale Zusammenarbeit zwischen Thomas und seinen Priester- und Pfarrerkollegen unerträglich.
1 Kommentar zu „Die Seelentöter – Band 3: Klinikseelsorge in Stuttgart“
Mehr lesen Ausblenden Ausblenden