Das Spiel mit dem Feuer: Grillanzünder selber machen
Fangen wir bei Adam … Eva an: Wie bekomme ich den Grill an? Beim Elektrogrill ist die gelernte Hausfrau natürlich im Vorteil. Einmal am Temperatur-Rädchen gedreht und los geht der Spaß. Beim Grillen mit Kohle ist das schon ein bisschen komplizierter. Hier sollte man etwa 20 Minuten Anfeuerungszeit einplanen. Damit es so schnell und so sauber wie möglich abläuft (und natürlich aus Sicherheitsgründen!), solltest Du Brennspiritus vermeiden. Mit ein paar selbstgemachten Grillanzündern schonst Du die Umwelt und Deine Gesundheit: Dazu ein paar Wachsreste (oder auch Teelichter) in einem Topf schmelzen und mit Holzspänen, Kaninchenstreu, Tannenzapfen oder sauberen, nicht beschichteten Papierresten vermischen. Die Masse dann in die Mulden eines Eierkartons füllen und erkalten lassen. So lassen sich die selbstgemachten Grillanzünder ganz einfach portionieren und lagern.
Zeitplan
Spätestens während der Grill vorgeheizt wird, sollte man sich einen kleinen Schlachtplan zurechtlegen. Was kommt wann auf den Grill? Was lege ich wo drauf? Als Faustregel gilt: zuerst das Gemüse, dann das Fleisch! Lege deine Grillzutaten auch nicht nach dem Tetris-Prinzip auf den Rost, sondern so, dass Du die Garzeiten im Überblick behältst. Dünnere Fleischstücke also eher an den Rand bzw. dort, wo weniger Kohle liegt und den Rest so anordnen, dass Du alles optimal wenden kannst. Eine Positionierung in Ringen hat sich z.B. bewährt.
Fleisch
Für viele Grillfans gehört Fleisch zu einem zünftigen BBQ. Natürlich geht es auch mal ohne, aber wenn man es „richtig“ machen will, dann sollte da schon auch mal so ein Stück Rumpsteak mit auf den Grill. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mein Fleisch „nackig“ zu grillen, also es nicht vor dem Grillen zu marinieren oder mit Gewürzen zu verfeinern. Ich nehme es lediglich ein paar Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank, um es auf „Zimmertemperatur“ zu bringen. Erst fertig auf dem Teller würze ich es mit etwas Salz, Pfeffer, Kräutern oder Kräuterbutter. So schmecke ich noch genug vom Fleisch und kann selbst entscheiden, wie viel Rosmarin ich heute brauche. Bei einem 2–3 Zentimeter dickem Stück Fleisch ist dieses nach circa 11 Minuten medium, also außen schön dunkel und innen noch rosa. Am Anfang solltest Du Dich wirklich mit einer Stoppuhr neben den Grill stellen und das Stück alle 2,5 Minuten wenden. Würstchen benötigen etwa 5 Minuten. Ein paar Tipps, die mir ein Grillprofi mitgegeben hat:
Fisch
Auch Fisch kann man auf dem Grill sehr lecker zubereiten. Als Anfänger solltest Du zu fetteren Fischen wie Lachs oder Dorade greifen. Fische mit Haut lassen sich nochmal etwas leichter verarbeiten als solche ohne. In Alufolie eingewickelt gelingen aber auch Fischfilets ohne Haut. Dann kannst Du diese noch mit ein paar Zitronenscheiben und Rosmarinzweigen belegen. Einfach himmlisch!
Gemüse
Gemüse, egal ob im Paket oder am Spieß, sollte immer als erstes auf dem Rost Platz nehmen. Je nach Form und Menge brauchen diese Zutaten nämlich mindestens 20 Minuten Grillzeit. Prinzipiell kannst Du alle Gemüsesorten grillen. Am besten sollten es aber Sorten sein, die nicht zu viel Wasser verlieren. Tomaten und Gurken also besser roh in den Salat! Ich vergnüge mich mit Auberginen, Zucchini, Paprika, Mais und Pilzen, je nach Saison auch mal mit Spargel oder Kürbis. Am liebsten packe ich das Gemüse aber in kleine Alu-Schiffchen und ergänze sie noch mit etwas Zitrone, einem Spritzer Öl, verschiedenen Kräutern und Feta.
Obst
Klingt komisch, schmeckt aber gigantisch! Das gegrillte Obst muss dann auch nicht unbedingt als Dessert herhalten, sondern macht sich auch gut in herzhaften Salaten. Sehr lecker ist auch Ananas, die mit etwas Speck ummantelt wird. Ein wahrgewordener Grill-Hawaii-Traum.
Wenn es doch als Nachspeise dienen soll, dann eignen sich besonders Bananen, Erdbeeren, Birnenstücke oder Pfirsichhälften. Natürlich auch Ananas, Pflaumen oder Feigen. Für den Extra-Kick spießt Du Deine Fruchtauswahl auf einer Zimtstange auf und bepinselst alles mit ein bisschen Zucker. Das Aroma der Zimtstange verschmilzt bei Hitze mit dem Obst und durch den karamellisierten Zucker erhält alles eine wunderschöne, goldene Bräune.
Beilagen
Beilagen machen ein gutes Grillfest erst richtig aus. Wenigstens zwei oder drei Soßen sollten schon auf dem Tisch stehen. Wer ganz ambitioniert ist, findet sehr viele kalorienarme Rezepte im Netz. Salate muss ich ja wohl nicht extra erwähnen, oder? Toll ist es, wenn auch hier schon der Grill zum Einsatz kommt, und die Salate z.B. durch gegrille Melonen- oder Ananas-Stücke aufgepeppt werden. Auch ein bisschen Brot oder Baguette darf gereicht werden. Besonders lecker und auch schnell gemacht sind sogenannte WWW-Brote oder gefüllte Grillbrote. Meist bestehen diese aus einfachen Hefeteigen, die dünn ausgerollt und dann mit Kräuter- oder Tomatenbutter bestrichen werden. Danach legst Du das Brot in W-Falten in eine Spring- oder Kastenform und bäckst es etwa 30 Minuten bei ca. 200° C (Ober-/Unterhitze).
Nachtisch
Der wichtigste Gang beim Grillen! Oder auch nicht. Denn meistens hat man dann doch so viele Zutaten auf dem Tisch herumstehen, dass man noch einmal von vorne beginnen könnte. Wenn die Grillparty aber angesichts der langen Nächte, doch mal bis Mitternacht andauert und noch etwas Glut oder vielleicht sogar eine Feuerschale in der Nähe ist, dann lege ich Dir mein absolutes Leibgericht aus meinem Schüleraustausch in den USA ans Herz. Hier bin ich nämlich mit der Sünde meines Lebens in Berührung gekommen: S’mores. Dabei handelt es sich um Marshmallows, die an einem Spieß über dem Lagerfeuer karamellisiert und dann zusammen mit einer sehr dünnen Platte Schokolade zwischen zwei Cracker-Hälften gepresst werden. Unsagbar lecker!
Aufräumen
Was muss, das muss. Du kannst Dir das Leben erleichtern, indem Du den Grillrost vor dem Beginn mit hitzebeständigem Öl bestreichst. Befreie den Rost am einfachsten von Grillresten, wenn er noch ein bisschen warm ist. Solltest Du übrigens noch ein in Alu verpacktes Stück Fleisch (siehe Tipp 4) finden, kannst Du dieses ganz toll am nächsten Tag als Topping zum Salat oder als Ergänzung bei Nudelgerichten weiterverarbeiten.
Klingt doch gar nicht so schwierig, oder? Damit aber auch Soßen und Salate zum Klacks werden und Du bei Deiner nächsten Grillparty so richtig glänzen kannst, findest Du anbei fünf unserer Lieblingsgrillbücher aus dem Skoobe-Angebot:
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