Die 90er Jahre, viel weniger multikulturell als heute. Im Jahr 1995 wandert die Autorin Venera M. Pott aus Bulgarien aus, einem damaligen Wrack des kommunistischen Gleichheitstraums. Die blutjunge Frau ahnt nicht, dass sie sowohl vor diesem System davonläuft als auch vor ihrer eigenen Familie. Sie muss um jeden Preis in Deutschland bleiben und tut es als illegale Einwanderin. Drei Jahre lang kämpft sie sich durch das unterste Milieu, das Deutschland zu bieten hat. Dann wird sie im Kofferraum eines Autos über die Grenze geschmuggelt, um legal als Studentin zurückzukehren. Sie erlebt die Veränderungen Deutschlands nun in vollem Umfang - die zunehmende Offenheit gegenüber fremden Kulturen, die geistige Befreiung vom Nazi-Image, die millionenfach besuchten Raves. Doch wird sie ihre tiefen Narben der Vergangenheit heilen können? Ein Memoir aus gestochen scharfen Szenen über Heilung, sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene.