Die Pflegeeltern Ruth und Nico haben Jeannetts Schwester in Obhut geben müssen. Ihre Erinnerungen an die Kindheit waren zu stark. Jeannett selbst hat auf der Trennung bestanden und hat nun ihre Pflegeeltern ganz für sich. Aber ihr leiblicher Vater tut alles dafür, damit sie die Pflegefamilie verlässt. Er telefoniert mit ihr und befeuert ihr schlechtes Gewissen gegenüber der Herkunftsfamilie. Nur über ihre Herkunft will er nichts preisgeben. Das stürzt das Kind in immer neue Konflikte zwischen Pflegefamilie und Herkunftsfamilie. Immer häufiger fährt sie nach Berlin, um ihren Vater zu besuchen. Aber die Bindungen an die Pflegefamilie und ihren dortigen Freundeskreis sind für eine Zeit lang stärker. Erst am Schluss tut sie alles, damit ihre Pflegeeltern sie gehen lassen, ohne dass sie selbst sich entscheiden muss. Das erreicht sie schließlich dadurch, dass sie alle Grenzen überschreitet.
Die Geschichte zeigt auf, wie ein Pflegekind für seine Identität kämpft. Schule und Therapie sind ebenso Themen wie Freundschaften und die Unfähigkeit, sie aufrecht zu erhalten. Sie ist keine Dokumentation, sondern fiktiv. Dennoch werden Pflegeeltern, aber auch leibliche Eltern die Probleme mit ihren pubertären Kindern widererkennen können, weil sie auf Erfahrungen basiert. Sie zeigt, wie wichtig es ist, Kinder rechtzeitig auf eigenen Füßen stehen zu lassen und loslassen zu können.