Sheriff Wade Ringold stand am Fenster seines Büros und starrte hinaus in den strömenden Regen. Von den Dächern der Häuser und Vorbauten tropfte und schoss das Wasser in Rinnsalen, sammelte sich zu riesigen Pfützen und hatte den Staub der Main Street längst in knöcheltiefen Morast verwandelt. Ein bretterharter Wind trieb peitschende Regenschauer vor sich her und heulte in den Häuserlücken wie ein hungriger Wolf. Im Minutentakt zerrissen grelle Blitze den aufgewühlten Himmel und unmittelbar danach donnerte es jedes Mal, als würde die Erde auseinanderplatzen. Die Echos der Donnerschläge rollten in die Ödnis hinaus und versanken im Prasseln des Regens.
Es war um die Mitte des Vormittags. Die Stadt mutete an wie ausgestorben, die Main Street war wie leergefegt. Nun, bei diesem Wetter jagte man nicht mal einen Hund vor die Tür.
Wade Ringold wollte sich abwenden, als fünf Reiter in sein Blickfeld zogen. Der Sheriff fragte sich, was das Quartett bewog, bei diesem Dreckwetter durch die Gegend zu reiten. Die Kerle trugen Regenumhänge und hatten sich die Hüte, von deren Krempen das Wasser tropfte, weit in die Stirn gezogen, um die Augen vor den schweren Tropfen zu schützen. Der Gesetzeshüter konnte zwar von ihren Gesichtern nicht viel erkennen, aber die Ausbuchtungen der Regenhäute verrieten ihm, dass jeder von ihnen mit einem Revolver bewaffnet war und aus dem Scabbard eines jeden ragte der polierte Kolben einer Winchester. Irgendetwas verströmten sie, das ihm nicht gefiel – ganz und gar nicht.
Die Kerle erinnerten ihn an ein Rudel Wölfe.