›Coming Out‹ ist nicht nur ein persönliches, sondern auch ein sehr politisches Buch. In die Schilderung des allmählichen Gewahrwerdens und Lebens der Homosexualität eingelassen sind Motive, die weit über das Persönliche hinausgehen und dem Werk dokumentarischen Charakter verleihen: genaue Beobachtungen der amerikanischen Gesellschaft während der 50er Jahre mit ihren von Engstirnigkeit und Bigotterie geprägten Schattenseiten des American Dream, dann endlich der rebellischen 60er und der selbstfinderischen 70er.
Monette hat hier einen schonungslos offenen Bericht vorgelegt, der beschreibt, wie es ist, mit einer Lüge zu leben, sich dieses schizophrenen Zustands allmählich bewußt zu werden, schließlich offen dagegen zu kämpfen und die Angst vor dem Anders-Sein und der Verachtung der Gesellschaft zu überwinden.
Paul Monette gewann mit dieser Autobiographie den amerikanischen National Book Award 1992.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)