Als sich nach dem Ungarn-Aufstand 1956 auch in der DDR kritische Intellektuelle für Reformen einsetzen, wird Walter Janka der konterrevolutionären Verschwörung gegen die Regierung Ulbricht angeklagt und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Zum zweitenmal in seinem Leben kommt er nach Bautzen. In der Kälte und Einsamkeit der Zelle, in der er Hunger und Krankheit, Zweifel und Demütigung ohne seine Frau und Freunde, die zu ihm hielten, nicht überlebt hätte, rechnet er ab mit den alten Dogmen, die er selbst mit Eifer vertreten hatte.
1960 wird er entlassen, 1989 erscheint sein Buch «Schwierigkeiten mit der Wahrheit». Das Buch macht Geschichte. In jenen Wochen, als das Volk der DDR das SED-Regime hinwegfegte, wurde das Schicksal Walter Jankas zum Beispiel – seine Unbeugsamkeit, sein Wille, sich nicht brechen zu lassen, zum Zeugnis gegen das Regime.