Ein wenig trieb Eugen Adelsmayr die Abenteuerlust, als er in dem boomenden Dubai die Leitung der Intensivmedizin am Rashid Hospital übernahm. Er sieht sich mitten in einem Hot Spot der Zeit. Die meisten Mitarbeiter sind Expatriates, es herrscht eine strenge Hackordnung: Jeder Emirati ein VIP, Amerikaner und Briten hoch oben, Pakistani, Afghanen, Nepalesen ganz unten. Die Mitteleuropäer irgendwo dazwischen. Als Adelsmayr eine Mitarbeiterbewertung vornimmt, fühlen sich zwei arabische Ärzte benachteiligt und werfen ihm Rassimus vor. Wenige Monate später verstirbt ein pakistanischer Patient, und die beiden Araber beschuldigen Adelsmayr, dessen Tod herbeigeführt zu haben. Er wird suspendiert, der Pass wird ihm entzogen. Auch als offenkundig wird, dass seine Frau schwer an Krebs erkrankt ist, darf Adelsmayr nicht ausreisen. Der Prozess gegen ihn wird eröffnet, der Staatsanwalt beantragt die Todesstrafe. Endlich wird ihm im September 2011 die Ausreise in die Heimat gestattet. Im Oktober kehrt er zur Verhandlung nach Dubai zurück. Weihnachten 2011 verbringt er mit seiner Familie. Ende Januar 2012 verstirbt seine Frau. Der Prozess wird fortgesetzt, obwohl bewiesen ist, dass die Anklage auf einem gefälschten Gutachten beruht. Adelsmayr reist nun nicht mehr zu den Verhandlungen nach Dubai. Er muss sein Leben neu ordnen. In diesem Buch verarbeitet er seine Erlebnisse und versucht, sich zu sammeln, zur Besinnung zu kommen. In Dubai geht der Prozess gegen ihn weiter. Ausgang ungewiss.
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