Zwei Frauen, enge Freundinnen von Kindheit an, stehen im Mittelpunkt der Geschichte, die rückblickend von Franziska in Briefen an Sophie, in Tag- und Nachtträumen noch einmal durchlebt wird. In den Nachkriegsjahren leben sie in Franziskas Leipziger Elternhaus miteinander und ziehen gemeinsam ein Flüchtlingskind groß. Sie wollen für immer zusammenbleiben. Doch ihre Freundschaft wird Zerreißproben ausgesetzt. Die politische Situation verschärft sich, und Sophie flieht nach Westdeutschland, kurz bevor die Grenze geschlossen wird.
Johanna Moosdorf erweist sich einmal mehr als einfühlsame Darstellerin subtiler Charakterporträts, und auch hier geht es um existentielle Fragen, um Schuld und Verstrickung, Liebe und Tod, Einsamkeit, Sehnsucht und Mut.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)