Nach einem schwierigen Anfang erlebten die deutschen Kolonien in Russland auch blühende Jahre, die leider nicht lange anhielten. Nachdem die deutschen Kolonisten ihre wirtschaftlichen und politischen Aufgaben erfüllt hatten, begannen antideutsche Ressentiments in der russischen Gesellschaft zu wachsen. Hinzu kam ein steigender Landmangel, der die Übersiedlung nach Sibirien und Zentralasien sowie gleichzeitig die Massenauswanderung aus Russland nach Nord- und Südamerika verursachte. Dieser 60-jährige Zeitraum und die Massenauswanderung der deutschen Bevölkerung zurück nach Deutschland nach dem Zusammenbruch der UdSSR werden ausführlich untersucht und beschrieben, sowie die politischen, ökonomischen und anderen globalen Ursachen für diese einzigartige und massenhafte Emigration.
Am Ende des Buches präsentiert der Autor das Leben der deutschen Kolonisten und ihrer Nachkommen in Russland eingehend im Spiegel seiner eigenen Familiengeschichte, 1760 mit der Auswanderung nach Dänemark aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt begann und insgesamt 233 Jahre im Ausland andauerte. In dieser Zeit gehörten die Mitglieder der Familie dem Heiligen Römischen Reich der Deutschen an, erlangten dann die dänische, russische, sowjetische und kasachische Bürgerschaft, um nach der Rückkehr nach Vaterland die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen. Ein ähnliches Schicksal erlebten auch die meisten anderen Familien der deutschen Kolonisten.