Wenn er doch nur einmal ein gutes Wort für mich hätte, mich in den Arm nehmen oder mir ein Busserl geben würde, dann wäre dieser Schritt jetzt nicht so schwer für mich, denkt Burgl und lauscht mit gesenktem Kopf den eindringlichen Worten des Pfarrers über die Ehe. Gleich wird sie vor Gott und den Menschen Leopolds Frau sein, sie wird ihm Treue bis ans Lebensende geloben - und das mit der Liebe zu einem anderen Mann in ihrem Herzen.
Bei Martin hat Burgl immer nur Liebe und Zärtlichkeit erfahren. In seinen Armen hat sie sich geborgen gefühlt. Doch Martin ging in ein fremdes Land und ließ nie wieder von sich hören.
Aus maßloser Enttäuschung über ihre verratene Liebe verkauft sich die bildhübsche Burgl heute an einen Mann, der ihr wie ein Fremder erscheint, kalt und ohne jedes Gefühl. Sie tut es, um den Eltern die Heimat zu erhalten, denn Leopold Strecker ist der reichste und mächtigste Mann im Tal ...