Noch vor Gründung der DDR wurden Esperanto-Vereine verboten. Erst 1965, nach Protesten im Inland und aus dem Ausland, konnten sich die Esperanto-Anhänger im Deutschen Kulturbund neu organisieren. Ihre Tätigkeit wurde gelenkt und kontrolliert vom Zentralen Arbeitskreis Esperanto, einem eigens zur Überwachung der Aktivitäten eingerichteten Personenkreis, bestehend aus zunächst 11 SED-treuen Esperantisten. Dabei spielten die StaSi-Verstrickungen führender DDR-Esperantisten eine größere Rolle, als bisher bekannt war.
Warum die SED das Verbot von 1949 trotz weiter bestehender Vorbehalte schließlich aufhob und unter welchen Bedingungen den Esperantisten in der DDR ihre Betätigung erlaubt wurde, ob und wie es der SED gelungen ist, deren Aktivitäten in ihrem Sinne zu steuern, diese und weitere Fragen werden im Buch behandelt und auf der Grundlage der verfügbaren, einschlägigen Dokumente auch beantwortet.
Am Beispiel der Esperanto-Bewegung wird aufgezeigt, wie die SED eine Vereinstätigkeit in der DDR, unter Bruch der Verfassung (Artikel 12), dauerhaft verhinderte und mit der 'Überführung von Volkskunstgruppen und volksbildenden Vereinen in die bestehenden demokratischen Massenorganisationen' die Interessengemeinschaften unter ihre Kontrolle nahm.