Selbstlose Liebe Wie Karin einen geächteten Mann aus seiner Einsamkeit erlöste Von Hanni Birkmoser Erst vor ein paar Wochen hat Karin Hasler ihre erste Stelle als Lehrerin in dem einsam gelegenen Bergdorf angetreten. Viel gesehen hat sie noch nicht von ihrer neuen Heimat, und so unternimmt sie an diesem Nachmittag spontan einen Spaziergang. Vor einem Marterl am Waldrand bleibt sie stehen. Wind und Wetter haben seine Inschrift fast unleserlich gemacht, deutlich zu erkennen ist jedoch das Bild eines Mannes in mittlerem Alter. Karin fühlt sich seltsam berührt von dem Porträt des Toten und tritt näher an das Marterl heran. Nach einer Weile gelingt es ihr, die Inschrift zu entziffern: "Heinrich Lechner, Bauer in Niederndorf, fand hier einen gewaltsamen Tod. Der Herr sei seiner armen Seele gnädig." Ein Schauer jagt der jungen Frau über den Rücken, als sie plötzlich das Gefühl hat, nicht mehr allein zu sein. Ängstlich dreht sie sich um - und blickt in ein Männergesicht, das mit dem auf dem Foto fast identisch ist ...