Adam, Eden und das Paradies; Eva, die Schlange und die Sünde … die gute alte Geschichte aus der Bibel, die wir alle irgendwie zu kennen glauben. Der Autor der vorliegenden Eden-Story überrascht nun aber mit einer völlig neuen und vor allem weltlichen Interpretation von Eden. In dieser Form liest sich die alte Geschichte wie eine moderne Sci-Fi-Story, wie ein spannendes Hollywood-Drama: Es handelt von Gen-Technologie und Designer-Menschen. Es handelt aber auch von Verrat und Intrigen und von der ganz großen Liebe. Und obwohl der Autor immer eng am biblischen Text bleibt, stehen in seinem Eden am Ende einige Ereignisse geradezu auf dem Kopf; z. B. Adam als Retter der 'Götter' aber auch als erster psycho-somatischer Patient; Eva ist zunächst gar nicht eingeplant, muss dann aber bald die Rolle einer Art Sex-Sklavin übernehmen ... Und wir lesen erstaunt, die Menschen sind gar nicht das Hauptanliegen von Eden, sondern sie sind eine Verlegenheitslösung der 'Götter' - nach Plan B. Und schließlich das ganz unschöne Ende: Eden wird von den Feuer-Schlangen (Seraphim) in den Untergang geputscht, und der armen Eva wird am Ende alles in die Fellschuhe geschoben. Mit seiner mutigen Neu-Interpretation von Eden gelingt van Brock beides: Er kann den Leser fesseln und gleichzeitig überzeugen. Aber wir sollten vielleicht auch warnen: Fast wie nebenbei gelingt es ihm, den 'Gott' von Eden in Frage zu stellen und daraus herzuleiten, dass der Glaube auch entbehrlich sei.
1 Kommentar zu „Eden ohne Gott?“
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