Bernard Rohr ist erfolgreicher Chefchirurg in einer Berliner Kinderklinik. Kurz vor seinem 65. Geburtstag soll er siamesische Zwillinge trennen, deren komplizierte Anatomie eine besondere chirurgische Herausforderung darstellt. Eine erfolgreich durchgeführte Operation würde ihn weit über die Grenzen Deutschlands berühmt machen. Doch es gibt ein Problem: Rohr ist auf das Narkosemittel Propofol angewiesen, um stundenlange Eingriffe durchzustehen, und auch im Privatleben soll es ihm gewisse Dienste erweisen. Ohne es wahrhaben zu wollen, hat er sich immer weiter von einem normalen Arbeits- und Familienleben entfernt. Im Operationssaal kommt es zu einem Ereignis, durch das sein Leben eine schicksalhafte Wendung nimmt. Corinna T. Sievers zeigt in ihrem neuen Roman in analytisch offener Weise die Hybris eines älter werdenden Mannes und das langsame Abdriften eines ›Halbgottes in Weiß‹, der mithilfe einer Droge seine männliche Selbstüberheblichkeit aufrechtzuerhalten versucht, und daran scheitert.
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