Ich wollte Künstler werden und Menschen mit meiner Musik erfreuen. Diesen Kindheitstraum hatte ich mir längst erfüllt und inzwischen sogar gelernt, dass es wichtigere Dinge im Leben gab, als seinen Kindheitsträumen hinterherzujagen. Genau aus diesem Grund lebte ich jetzt auf Sylt und hatte mit dem Musikerleben nichts mehr am Hut. Die Zeit war reif. Reif dafür, mein eigenes Ding zu machen und glücklich zu werden. Leider hatte ich noch keine Ahnung, wohin mich mein Weg führte. Doch zu wissen, was ich nicht mehr wollte, empfand ich als einen guten Start. Als ich Hanna kennenlernen durfte, füllte sich mein Herz erneut mit Musik. Nicht mit Mainstreamgeschichten, wie ich sie vorher gespielt hatte, sondern mit Klassik, die ich allein am Klavier sitzend präsentieren wollte. Alles schien einfach, fast federleicht. Zumindest bis zu dem Augenblick, als ich glaubte, dem Sylter Serienmörder auf die Schliche gekommen zu sein. Die Spuren waren deutlich, die Hinweise klar, und mein Instinkt fühlte sich auf der sicheren Seite. Oder irrte ich? War ich durch die Zeitungsartikel über mich einfach nur paranoid geworden?