Auf Sylt war ich zu einem anderen Menschen geworden. Natürlich war dieser Satz Schwachsinn. Doch bei mir passte er, da man mich hier als Jannik kannte. Mein altes Ich war zusammen mit meiner Vergangenheit in Hamburg geblieben, und ich fühlte mich damit sauwohl. Schnell hatte ich gelernt, dass ich Verpflichtungen ausschließlich mir gegenüber haben musste. Es tat gut, in den Tag hineinzuleben und endlich frei von Sorgen und irgendwelchen Scheinwelten zu sein. Klar fehlte mir die Musik. Mein Musikerleben hingegen nicht. Doch leider gab es auch hier Schattenseiten. Ein Serienmörder trieb seit Jahren auf der Insel sein Unwesen. Vier Frauen waren bereits verschwunden, und ich hatte die Vermutung, dass dieser Kerl im ausgebauten Dachboden unserer Wohngemeinschaft lebte. Doch das war längst nicht alles. Ich glaubte sogar, sein nächstes Opfer zu kennen. War Lea in Gefahr? Gemeinsam mit Hanna wollte ich versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Natürlich für Lea, aber auch für Rosa. Der schwarzhaarige Lockenkopf hatte es mir angetan. Auch wenn wir uns eigentlich noch gar nicht kannten …