Starke Frauen – starke Romane

Anlässlich des Weltfrauentags wollen wir Dir fünf starke Romane von tollen Autorinnen präsentieren. Tauche ein in fünf bunte Geschichten von völlig unterschiedlichen Frauen, die uns mit ihren Texten aufwühlen und ein bisschen wachsamer machen.

„Die Wut, die bleibt“ von Mareike Fallwickl (Rowohlt)

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Mareike Fallwickl spielt wohl den schlimmsten Fall durch, den eine Familie treffen kann. Eine Mutter von drei Kindern steht eines Tages vom Küchentisch auf und stürzt sich vom Balkon.

Die Familie ist von nun an im Schockzustand. Sarah, die kinderlose, beste Freundin der Mutter, wird in dieses Chaos hineingezogen und versucht, die entstandene Lücke zu füllen. Lola, die älteste Tochter, reagiert mit unbändiger Wut auf das, was ihr und ihrer Mutter widerfahren ist.

„Die Wut, die bleibt“ ist ein bewegender, feministischer Aufschrei gegen die strukturelle Ungerechtigkeit, der sich viele Frauen*, vor allem Mütter, ohnmächtig gegenüber sehen.

„Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Cho Nam-Joo (Kiepenheuer & Witch)

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Die Koreanerin Cho Nam-Joo hat mit „Kim Jiyoung, geboren 1982“ nicht nur einen Weltbestseller verfasst, sondern auch Massenproteste in Korea ausgelöst.

Darum gehts: Wie es in Korea üblich ist, gibt die Mittdreißigerin Kim Jiyoung nach der Geburt ihres Kindes ihren Job auf. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Sie schlüpft immer wieder in die Rollen verschiedener ihr bekannter Frauen. Ihr Psychiater fasst nüchtern zusammen, dass ein Leben in Frustration und Unterwerfung in einer streng patriarchalen Gesellschaft Auslöser ihrer Psychose sei.

Ein erschütternd ehrlicher Roman, der deutlich macht, wie Alltagsmisogynie die Träume einer Frau zerstören kann.

„Sehr blaue Augen“ von Toni Morrison (Rowohlt)

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Die kleine Pecola wünscht sich nichts sehnlicher, als blaue Augen und blondes Haar zu haben. Wie der Kinderstar Shirley Temple. Doch alle um sie herum und auch sie selbst haben braune Augen, braune Haare, braune Haut …

In ihrem 1970 erschienenen Debüt „Sehr blaue Augen“ erzählt die Nobelpreisträgerin Toni Morrison eine Geschichte, die sie selbst gerne gelesen hätte. Eine Geschichte über Ausgrenzung, über Wunder und Schrecken.

Der Roman bietet einen tiefen Einblick in die damaligen sozialen und kulturellen Dynamiken der afroamerikanischen Gemeinschaft in den USA und hat dazu beigetragen, wichtige Diskussionen über Rassismus und soziale Gerechtigkeit anzuregen.

„22 Bahnen“ von Caroline Wahl (DuMont)

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Caroline Wahl hat mit „22 Bahnen“ ein bemerkenswertes Erstlingswerk vorgelegt, das durch frische Sprache und tiefgründigen Inhalt überzeugt.

Tilda kümmert sich neben Studium und Nebenjob um die kleine Schwester und die alkoholabhängige Mutter. Eines Tages scheint ein Lichtstrahl die Alltags-Tristesse zu durchbrechen: Tilda wird eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt. Endlich weg aus der Kleinstadt! Fast zeitgleich tritt Viktor, der Bruder eines Schulfreundes, in ihr Leben ein. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.

Ein wundervoller Coming-of-Age-Roman einer starken Autorin!

„Love, theoretically“ von Ali Hazelwood (Aufbau)

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Frauen in der Wissenschaft sind eigentlich kein Novum mehr. Dennoch gibt es immer wieder Fallstricke, die es Wissenschaftlerinnen vor allem in den Naturwissenschaften fast unmöglich machen, die Karriereleiter zu erklimmen. In ihren hoch unterhaltsamen Liebesromanen verpackt Ali Hazelwood, selbst Professorin an einer MINT-Fakultät, genau diese Schwierigkeiten.

Besonders eindrucksvoll ist ihr das in „Love, theoretically“ gelungen: Völlig unterbezahlt versucht die Theoretische Physikerin Elsie Hannaway eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitet Elsie bei einem Escort Service. Dort trifft sie auf einen potenziellen neuen Arbeitgeber, der wiederum in eine Fehde mit ihrem Doktorvater verstrickt ist.

Welche Schwierigkeiten das mit sich bringt und ob Elsie jemals Fuß in der Wissenschaft fassen wird, darfst Du gerne selbst herausfinden. Das Buch ist eine willkommene leichte Abwechslung.

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