15.8.2022 Skoobe Skoobe liest

Bücher für’s Leben: Diese Schullektüre hat uns wirklich was gelehrt

Im ersten Teil unserer Schullektüre-Serie haben wir Bücher vorgestellt, die während unserer Schulzeit eher eine Strafe waren als ein Lehrstück großer Literatur. Doch tatsächlich gab es im Lehrplan auch einige Titel, die die Skoobe Kolleg:innen als junge Heranwachsende regelrecht verschlungen haben.

Bücher, gerade in einem bestimmten Alter gelesen, können uns die Welt erklären, uns unterhalten und neue Ideen bringen.

Hier sind fünf Bücher, die wir als besonders inspirierend empfinden:

Platz 5: „Die Farm der Tiere“ von George Orwell (Manesse Verlag)

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Lars: Erstmals habe ich diese großartige Fabel von George Orwell in der 11. Klasse gelesen. Da lag der Mauerfall gerade mal ein Jahr zurück und die Sowjetunion befand sich gerade im Zusammenbruch. Somit war für uns die Farm der Tiere ein hochmoderner Klassiker.

Auf der Herren-Farm herrscht große Unzufriedenheit bei den Tieren. Sie werden von dem Bauern ausgebeutet und schließlich geschlachtet. Das wollen viele Tiere nicht länger hinnehmen. Sie planen mit Hilfe der intelligenten Schweine - unter der Führung vom Schwein Napoleon - die Revolution. Die Tiere vertreiben den Farmer und gründen einen Staat: "Farm der Tiere".

Das Buch zeigt auf spannende Weise auf, dass eine Revolution, die eigentlich für Gerechtigkeit sorgen soll, allzu oft zu Machtverschiebungen führt und eine neue Ungerechtigkeit geschaffen wird, die nicht zuletzt als eine Parabel auf die Geschichte der Sowjetunion zu interpretieren ist.

Ein beeindruckendes Buch über die Untiefen rund um die Themen Gewaltherrschaft, Ungerechtigkeit und die Errichtung einer Diktatur. Sicher auch einer der Gründe, dass der Besitz dieses Buches, ebenso wie sein Werk 1984, in der damaligen DDR strafrechtliche Folgen haben konnte.

Platz 4: „Anne Frank Tagebuch“ von Anne Frank (Fischer Verlag)

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Verena: Ein tief beeindruckendes Buch, das mich lange Zeit nicht losgelassen hat.

Die Jüdin Anne Frank schrieb den Großteil dieses Tagebuchs, während sie mit ihrer Familie in einem Versteck Zuflucht vor den Nazis suchte, die die Niederlande damals besetzt hielten.

Besonders eindrücklich empfand ich bei dieser Schullektüre, dass die Autorin mir einerseits durch ihr junges Alter so nahe war und sich aber gleichzeitig bereits so kluge Gedanken über die Welt und die unmögliche Lage, in der sie durch den Judenhass der Deutschen geraten war, machte.

Platz 3: „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf (Rowohlt)

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David: Nach “Woyzeck” hatte ich zunächst jegliches Interesse an Literatur erst einmal verloren, aber ein Schulfreund meinte, dass “Tschick” alles wieder gut machen würde. Und er sollte Recht behalten.

Ich habe das Buch nicht mehr aus den Händen gelegt und sehnte mich plötzlich auch nach einem alten Lada und einem Road-Trip durch den Osten.

Ich hatte zwar wenig mit den beiden jugendlichen Haupt-Protagonisten gemeinsam, aber ich war fasziniert von ihrem Mut und ihren Abenteuern.

Dieses Buch ist nicht nur für Jugendliche eine sehr unterhaltsame Lektüre, sondern auch für Erwachsene eine echte Empfehlung. Beim Lesen unternimmt man eine Zeitreise in die eigene Jugend. Liebeskummer, Zerrissenheit, das Suchen nach sich selbst - kennt doch irgendwie jeder, oder?

Platz 2: „Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee (Argon Verlag)

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Verena: Zu Beginn gleich ein Geständnis: Das war gar nicht meine Schullektüre. Ich “klaute” das Buch im Urlaub meiner besten Freundin, die den Titel ihrerseits während der Ferien für die Schule lesen sollte.

Gleichzeitig war es das erste Buch, dass ich auf Englisch gelesen habe. Die Handlung spielt in den US-amerikanischen Südstaaten der 1930er Jahre und wurde aus der Sicht von Scout geschrieben, deren Vater, Atticus Finch, ein Anwalt ist.

Als ein Schwarzer Landarbeiter beschuldigt wird, eine weiße Frau vergewaltigt zu haben, übernimmt Atticus dessen Verteidigung und die Kinder erfahren, wie unfair und rassistisch die Gesellschaft ist, in der sie leben.

Ein Buch, in dem es um viel geht - beuge ich mich dem Druck der Mehrheit, oder stehe ich für das ein, woran ich glaube und was ich als richtig erachte?

Platz 1: „Krabat“ von Otfried Preußler (Verlag Karussell)

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Pia: Als ich in der sechsten Klasse war, hatte ich eine super coole Deutschlehrerin. Sie hat mit uns nicht nur Krabat als Lektüre durchgenommen, sondern auch noch eine Lesenacht mit Fackelwanderung zu einer nahegelegenen alten Mühle organisiert. Ich bin überzeugt, dass dies der Tag war, an dem ich mich in gruselige Geschichten verliebt habe.

Und darum geht's: Der Waisenjunge Krabat tritt in der Mühle am Koselbruch eine Lehre als Müllerjunge an. Dort wird aber nicht nur das Müllern, sondern auch die Schwarze Kunst unterrichtet. Der Meister entpuppt sich als böser Zauberer, der jedes Jahr einen seiner Gesellen dem Teufel überlassen muss. Kann Krabat den unheimlichen Ort am Schwarzen Wasser jemals wieder verlassen?

Damals habe ich das Buch regelrecht verschlungen und ich habe es seitdem noch ein paar Mal wieder rausgeholt. Definitiv mein Favorit unter den Schullektüren!

Gefällt Dir unsere Liste? Welche Bücher hast Du während Deiner Schulzeit gerne gelesen oder meinst Du, sollte jede:r Schüler:in gelesen haben?

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