Mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ gelang Walt Disney eine Sensation: Sein erster abendfüllender Zeichentrickfilm wurde ein riesiger Erfolg, an den zunächst niemand geglaubt hatte. Walt Disney lieferte damit den Auftakt zu einer Reihe an Zeichentrick-Meisterwerken, die in die Filmgeschichte eingingen. Die Produktion des Films begann 1934 und feierte am 21. Dezember 1937 Weltpremiere. In Deutschland war Schneewittchen aufgrund der desolaten Situation nach dem Krieg erst 1950 zu sehen.
„Dornröschen“ von 1959 war bereits der 16. Zeichentrickspielfilm aus dem Hause Disney. Der Stoff ist nur in groben Zügen an das Märchen der Gebrüder Grimm angelehnt. Im Film heißt die Prinzessin Aurora und wird von der bösen Fee Malefiz verflucht. Was ihr droht, wissen wir. Doch die drei guten Feen Fauna, Flora und Sonnenschein versuchen das „Röschen“ zu schützen. Der Stich mit der Spindel lässt sich nicht verhindern, aber die guten Feen helfen dem Prinzen, die böse Fee zu besiegen, damit er das Dornröschen endlich wachküssen kann. Interessant: Der Nachbau des Dornröschen-Schlosses ist in Disneyland Paris zu sehen.
Die Einspielergebnisse von „Dornröschen“ blieben weit hinter Walt Disneys Erwartungen zurück. Um Geld und Zeit zu sparen, ließ er sein Studio auf das Xerox-Verfahren umrüsten. Mit dieser Technik konnten die Zeichnungen sofort auf Zelluloid gebracht werden. „101 Dalmatiner“ aus dem Jahr 1961 war der erste Zeichentrickfilm in dieser Technik. Unvergessen ist Cruella De Vil mit ihrem zweifarbigen Schopf, die sich einen Mantel aus Dalmatinerwelpen-Fell schneidern lassen wollte. Hoffentlich nur optisches Vorbild für die grausame Diva war die amerikanische Theaterschauspielerin Tallulah Bankhead.
„Versuch’s mal mit Gemütlichkeit“ – wer hat nicht sofort das fröhliche Lied von Balu, dem Bären, im Ohr? Das „Dschungelbuch“ ist der letzte Trickfilm, in den sich Walt Disney noch persönlich eingemischt hat. Beendet wurde das Meisterwerk allerdings erst nach seinem Tod. Ursprünglich sollten die Atmosphäre und die Musik eher düster sein, entsprechend der Vorlage von Rudyard Kipling. Doch Walt Disney feuerte den Komponisten und engagierte zwei Autorenbrüder, die auch schon Lieder für „Mary Poppins“ geschrieben hatten. In Deutschland kam der Film im Jahr 1968 in die Kinos.
Die meisten Auszeichnungen konnte der 30. abendfüllende Zeichentrickfilm aus den Walt Disney Animation Studios einheimsen. „Die Schöne und das Biest“ gewann 1992 einen Oscar für den Besten Song und für die Beste Filmmusik. Der Titelsong „Beauty and the Beast“ wurde von Pop-Diva Céline Dion und dem Soulsänger Peabo Bryson aufgenommen. Unvergessen ist die Szene im Ballsaal, in der Belle und das Biest zu einem romantischen Lied tanzen, das von der Teekanne gesungen wird. Im Original lieh Angela Lansbury („Mord ist ihr Hobby“) der Figur Mrs. Potts ihre Stimme.
Gleich im Jahr darauf erschien der nächste Walt-Disney-Zeichentrickfilm „Aladdin“. Der Film basiert auf einer Erzählung aus der Sammlung „Tausendundeine Nacht“ mit dem Titel „Aladin und die Wunderlampe“, spielt jedoch statt in einer arabischen in einer indisch geprägten Umgebung. Der Erfolg des Streifens war mindestens so märchenhaft wie der Stoff. Wieder konnte der Disney-Film zwei Oscars gewinnen: Einen für die Beste Filmmusik und einen für den Besten Song. Als optisches Vorbild für die Figur des Aladdin diente der damalige Jungschauspieler Tom Cruise.
Mit Toy Story wurde eine neue Trickfilmära eingeläutet: Er war der erste komplett computeranimierte Langfilm der Filmgeschichte. Für diese Leistung erhielt der Film 1996 einen Sonderoscar. Produziert wurde er von den Pixar Animation Studios im Auftrag von Walt Disney Pictures. Für Regisseur John Lasseter war es sein erster Langfilm, weitere wie „Das große Krabbeln“, „Toy Story 2“ und die beiden „Cars“-Filme sollten folgen. Witziges Detail: In einer Szene läuft im Autoradio das Lied: „Hakuna Matata“ aus „Der König der Löwen“.
Gemessen an den Einnahmen ist „Der König der Löwen“ aus dem Jahr 1994 einer der erfolgreichsten Zeichentrickfilme aller Zeiten. Nicht zuletzt machten die wunderschöne Filmmusik aus der Feder von Hans Zimmer und die Songs von Elton John und Tim Rice wie „Circle of Life“ den Film so berühmt, dass er in 32 Sprachen synchronisiert wurde, sogar in Zulu. Das Bühnen-Musical auf der Grundlage der Disney Produktion ist bis heute weltweit ein Dauerbrenner. In Hamburg läuft es seit 2001 im Stage Theater am Hafen. Die Geschichte von Simba, der sich vom Löwenjungen zum strahlenden Anführer der Tiere entwickelt, ist zeitlos und geht einfach zu Herzen.
„Findet Nemo“ war erneut eine Auftragsproduktion der Pixar Animation Studios, die 2003 Premiere feierte. Nach dem Film nahm die Nachfrage nach Aquarien mit Anemonenfischen rasant zu. Im Film geht der kleine Nemo in den Weiten des Pazifiks verloren und wird von Menschen gefangen. Fun Fact: Nemo landet in einem Aquarium in einer Zahnarztpraxis. Im Wartezimmer ist verschiedenes Spielzeug zu erkennen, darunter Buzz Lightyear aus „Toy Story“. Mithilfe der unter Amnesie leidenden Palettendoktorfisch-Dame Dorie macht sich Nemos Vater Marlin auf die Suche nach seinem Sohn. Nach dramatischen Entwicklungen kann sich Nemo durch ein Abflussrohr zurück ins Meer retten und in die Flossen seines Vaters zurückkehren.
Schon 1937 wurde bei Walt Disney Pictures die Adaption von Andersens „Die Schneekönigin“ diskutiert. Erst 2008 wurde die Planung des Projekts wieder aufgenommen. In einer früheren Fassung sollte Elsa, die Schneekönigin, gefühllos und kalt sein. Doch letztlich entschied man sich dafür, ihr einen komplexen, verletzlichen Charakter zu verleihen. Am Schluss änderte sich die gesamte Handlung, sodass kaum mehr Bezüge zu dem Märchen von Hans Christian Andersen übrig blieben. 2013 startete der Film in den deutschen Kinos. Bis heute ist der Film der weltweit erfolgreichste Animationsfilm und begeistert sein Publikum mit einem bezaubernden Soundtrack und einer unvergesslichen Figur: Olaf, der Schneemann.
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