In seiner Autobiografie lässt uns Wolfgang Gerhold an seinem facettenreichen Leben teilhaben: von seiner düsteren Kindheit bis hin zu seinem Kampf um die Ausreise aus der DDR. Anhand mitreißender und authentischer Beschreibungen sowie zahlreicher Fotografien und Grafiken dokumentiert der Autor schonungslos die brutale Vorgehensweise der STASI und des sozialistischen Regimes der DDR mit ausreisewilligen Bürgern. Die menschenfeindliche „Arbeitsstruktur“ der STASI wird erkennbar.
Die detailgenauen Beschreibungen seiner Lebensumstände als Kind, die einfühlsamen Schilderungen als junger Erwachsener, als Soldat und später als Ingenieur fesseln den Leser und ziehen ihn in den Bann der Erzählung. Spannungssteigernd erfährt der Leser, wie die Ausreiseersuchenden von der allmächtigen Staatssicherheit in Angst und Schrecken versetzt und darin festgehalten wurden.
Die authentischen Schilderungen der Verfolgung und Bedrohung des Autors durch die zuständigen Staatsbehörden, aber auch die Darstellung mutigen und angstfreien Handelns in Anbetracht der Unberechenbarkeit des Machtapparates treffen das Interesse des Lesers.
Die in die Autobiografie einbezogenen Originale von Verhörprotokollen während sog. Befragungen und Vorbeugungsgesprächen aus der STASI-Akte des Autors lassen den Leser teilhaben am ungleichen Kampf der sich gegenüberstehenden Parteien und offenbaren die Methodik und die feine Struktur der Frage- und Bedrohungstechnik durch die STASI-Offiziere.