Elise und ihre Schwäche für den aufrechten Gang erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die sich den Normen und Vorstellungen einer starren Gesellschaft nicht unterwerfen will. Alles beginnt 1913, als die sechzehnjährige Elise ihren ersten Kuss bekommt und zur Strafe für das nächtliche Stelldichein aus dem kleinstädtischen Holzminden an der Weser auf eine Höhere-Töchter-Schule in Wolfenbüttel geschickt wird. Doch an diesem vermeintlich sicheren Ort begegnet sie erstmals einer Welt, die der Schutzpanzer ihrer gutbürgerlichen Herkunft bisher von ihr ferngehalten hat. Mit siebzehn rettet sie einen verzweifelten alten Mann aus seinen Schuldgefühlen, legt sich mit der Staatsmacht an, weil diese Kommunisten erschießt, klebt Spartakusplakate und entgeht nur knapp der Gefängnisstrafe. Als Lazarettschwester muss sich die 21-Jährige schließlich mit den Schrecken des Krieges auseinandersetzen. Und mit Wangenheim, einem grausamen Offizier, dem sie die Stirn bietet, um Kriegsgefangene zu schützen. Nach dem Krieg zerbricht die alte Ordnung endgültig, und Elise muss Entscheidungen treffen, die nicht nur über ihr eigenes Schicksal bestimmen.