"Ein Hundert-Euro-Schein geht von Hand zu Hand und von Leben zu Leben. Wenn jemand wie Wolf Wondratschek erzählt, bekommt selbst ein zufälligerMittwoch die Lebensfülle von 1001 Nacht. Aus einem Brief des Autors an seinen Verleger: "Wenn es möglich ist, verzichten Sie bitte auf das, was man einen Klappentext nennt. Es ist, wie wir wissen, ein bloßer Notbehelf. Allerdings las ich gestern in den 1967/68 gehaltenen Harvard-Vorlesungen von Jorge Luis Borges einen Satz, der das, was ich versucht habe, genau beschreibt: "Er ließ seinen Geist schweifen, und er gab diesem Geist die Gestalt vieler Personen."Aus einem Brief des Verlegers an seinen Autor: "Erlauben Sie mir bitte wenigstens zu sagen, wie hinreißend ich dieses "Schweifen" gefunden habe und wie gern ich durch Sie die Bekanntschaft mit diesen Personen gemacht habe, die ja alle kein ganz leichtes Leben haben, durch Ihre Begleitung aber auf ebenso hinreißende Weise damit zurechtzukommen wissen. Ich danke und gratuliere zu diesem Buch eines Menschenfreundes." Ein Hundert-Euro-Schein geht im Laufe eines Tages - und dieser Tag ist ein Mittwoch - von Hand zu Hand, und Wolf Wondratschek tut nichts anderes, als die Personen, zu denen diese Hände gehören, vor unseren Augen lebendig werden zu lassen. Sie alle haben eine Geschichte, die es an irgendeiner Stelle mit der eines anderen zu tun hatte, und der oder die kann ein Mechaniker, ein Friseur, eine Hure oder ein Boxer sein oder auch einer der vielen feinen Raucher, die sich in einem Tabakgeschäft versammeln. Auf diese Weise entsteht auf bewegende Weise und fern jeder Ideologie das Bild einer Menschheit, in der niemand für sich ist, sondern alle auf geheimnisvolle Weise mit allen verbunden sind. So liest sich dieser Roman wie eine Kettenerzählung, in der Tausend und eine Nacht auf einen Tag fallen."
2 Kommentare zu „Mittwoch“
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