Gibt es ein Erfolgsrezept für guten Journalismus? Ja: Recherche! Ein Redakteur am Telefon oder eine Reporterin vor Ort – beide ermitteln Sachverhalte, beschaffen Nachrichten, rekonstruieren Ereignisse, sprechen unermüdlich mit Menschen, sammeln und prüfen Dokumente, hören immer auch die andere Seite. Und das alles, um ein möglichst vollständiges Bild von einem Thema zu bekommen, bevor sie anfangen, ihre Artikel zu schreiben und andere Medienbeiträge (AV, Audio, Online) zu produzieren.
Ein Beitrag, der auf breiter Recherche beruht, wird immer besser sein als einer, der nur die eingeschränkte Sicht einer einzigen Quelle wiedergibt. Neben der Sprachbeherrschung gehört die Recherche zu den wichtigsten journalistischen Schlüsselqualifikationen. Sie vermehrt das Anfangswissen von Journalisten und ermöglicht ihnen, ihr Publikum umfassender und zuverlässiger zu informieren als bei einer durchschnittlichen Arbeitsweise, bei der Informationen einer Pressemitteilung ungeprüft übernommen werden.
Volker Lilienthal vermittelt in diesem Buch kenntnisreich, verständlich und anhand zahlreicher Beispiele die Grundlagen des journalistischen Recherchierens. Für jeden Journalisten, der auf sich hält, ist Recherche eine Alltagsübung, schon allein um der Sorgfaltspflicht zu genügen. Recherche ist arbeitsreich, oft auch mühselig, doch im Erfolgsfalle immer auch ein persönlicher Gewinn. Die investigative Recherche fördert ans Tageslicht, was interessierte Kreise lieber verborgen gehalten hätten. Einmal einen Skandal zu enthüllen – davon träumt jeder Journalist.