Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»So kurz vor dem Ziel zu scheitern ist das Allerschlimmste«, sagte Baronin Sofia von Kant niedergeschlagen. Ihre Hände nestelten nervös an einem Zipfel ihrer Jacke, sie konnte sie nicht ruhig halten.
Kriminalrat Volkmar Overbeck, der mit Sofia und ihrem Mann, Baron Friedrich, in einem der Salons von Schloss Sternberg zusammensaß, nickte. »Ich weiß, was Sie fühlen, Frau von Kant«, erwiderte er. »Meinen Leuten und mir geht es ähnlich, das können Sie sich ja wahrscheinlich vorstellen.«
Der Baron versuchte, wie so häufig, am fehlgeschlagenen Einsatz der Polizei auch etwas Gutes zu entdecken. »Immerhin wissen wir jetzt, dass Sie auf der richtigen Spur waren, Herr Overbeck.«
»Aber die Entführer wissen es nun auch, fürchte ich. Sie sind uns immer noch den entscheidenden Schritt voraus.«
Der Kriminalrat war ein häufiger Besucher im Schloss geworden, seit der langjährige Sternberger Butler entführt worden war. Eberhard Hagedorn hatte sich im Nachbarort mit einem alten Freund getroffen, war aber anschließend nicht, wie angekündigt, ins Schloss zurückgekehrt.
Zum Glück waren jedoch von einem Hobbyfotografen rein zufällig Fotos von der Entführung gemacht worden, die sich für die Polizei als sehr hilfreich erwiesen hatten, ebenso wie die Aussagen einiger weiterer Zeugen. Da aber die strikte Anweisung der Entführer lautete, die Polizei solle nicht eingeschaltet werden, wurde offiziell lediglich nach dem vermissten ›Eberhard H.‹ gesucht. Es war allerdings ein Foto des Butlers veröffentlicht worden, viele Leute hatten ihn erkannt und wussten jetzt zumindest, wer der vermisste Mann war.
Die Familie von Kant, zu der außer Baronin Sofia und Baron Friedrich noch ihre Kinder Anna und Konrad, sowie