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Die Adria – reich an geschichtlichen Verwerfungen – ist der Schauplatz einer Vielzahl von Ereignissen: Im morbiden Charme des Lido konnte Thomas Mann seine homoerotische Novelle Tod in Venedig ansiedeln. Unweit davon liegt Triest, die einstige Hafenstadt der Habsburger, und an der Südspitze von Istrien, in Pula, gründeten die Argonauten in der Antike eine neue Stadt, statt nach Griechenland zurückzukehren. Die Adria ist aber auch von jeher ein Machtzentrum gewesen, und im politischen Kräftemessen des Kalten Kriegs ging der Eiserne Vorhang quer durch sie hindurch. Und die Adria ist noch viel mehr, war sie doch ein erstes Urlaubsziel von Deutschen und Österreichern in den 50er und 60er Jahren und damit Landschaft und Meer einer kollektiven Sehnsucht.
Uwe Rada erzählt diese Geschichten äußerst lebendig und zeigt zugleich, wie die Vielfalt der Adria heute wieder zum gemeinsamen Gut geworden ist. Einmal mehr wächst Europa an den Rändern zusammen und nicht in den Hauptstädten. Die nämlich liegen weit entfernt von der adriatischen Küste.
Verlag:
Pantheon Verlag
Veröffentlicht:
2014
Druckseiten:
ca. 265
Sprache:
Deutsch
Medientyp:
eBook