Auf dem höchsten Leipziger Denkmal treffen sich der zwölfjährige Sebastian – ein Leipziger Straßenkind – und der sechzigjährige Stolle. Die beiden unterschiedlichen Menschen wollen sich in den Tod stürzen. Stolle hält den Jungen davon ab. Auf der Plattform – 500 Stufen über Leipzig – entwickelt sich ein Dialog, in dessen Verlauf sich beide Ihre Lebensgeschichte erzählen. Stolle, der sich angesichts des Kindes seiner Lausbubenstreiche aus den 50ern erinnert und an die Demütigungen durch den Stiefvater, der als FDJ-Bezirkssekretär dem Jungen das Singen in einem Kirchenchor mit derben Schlägen austrieb. Und Basti, der bereits vor der Geburt zur Adoption freigegeben und von einem Schicksalsschlag nach dem anderen heimgesucht wurde, bis er als Straßenkind endet, das sich nach Wärme und Familie sehnt. Während sich die beiden gegenseitig ins Leben zurückholen, sucht die Kripo Leipzig verzweifelt nach dem Jungen. Autor Tino Hemmann gelingt neben der spannenden Handlung ein äußerst authentischer Einblick in die deutsche Geschichte. Anhand der Schicksale werden dem Leser nachvollziehbar die Probleme der beiden Gesellschaftsformen nahe gebracht, mit denen sich die Menschen Mitteldeutschlands in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg arrangieren mussten. Zwei Jahre nach dem Erscheinen der ersten Auflage präsentiert der Engelsdorfer Verlag die komplett überarbeitete und erweiterte zweite Auflage von Hemmanns Erfolgsroman »500 Stufen über Leipzig«.
Über Tino Hemmann
Tino Hemmann, geboren am 2.2.1967 in Leipzig, Waagenbauer, Studium, Erzieher, Verleger, Schriftsteller. Verheiratet, 3 Kinder, wohnt in Naunhof (Muldental, Sachsen). Erfolgreichstes Buch ist die Kindheitserzählung aus der Zeit der NS-Kinder-»Euthanasie« »Hugo, der unwerte Schatz«, mittlerweile in der 4. Auflage.
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