Just in time, alles sofort und immer in Bewegung - es ist höchste Zeit für eine neue Kultur des Wartens, die sich dem Rausch der Beschleunigung widersetzt!
Warten gilt als uncool. Wer warten muss, ist arm und arm dran. Privilegiert sind diejenigen, die sofort an der Reihe sind und alles sofort bekommen: Materielles sowieso, aber auch Immaterielles wie Bekümmerung, Pflege und Liebe. Die Digitalisierung unserer Kommunikation und unseres Lebens spiegelt uns in eine Welt des immer Machbaren und Unmittelbaren vor. Doch um welchen Preis? Wer nicht warten kann, dem geht die Geduld verloren - und die Vorfreude. Denn sie ist das Glück des Wartenden.
Timo Reuter betrachtet das Warten als Sandkorn im Getriebe der pausenlosen Verwertungsmaschinerie. Und als Möglichkeit, uns neue Freiräume zu öffnen. Er untersucht den politischen Gehalt des Wartens, sein subversives Potenzial und die beglückende Kraft des Nichtstuns.