Das Reformationsjubiläum 2017 konzentriert sich durch seine Datierung auf Martin Luther. Andere reformatorische Entwicklungen, ihre Persönlichkeiten, besonderen politische Gegebenheiten und kulturellen und geistigen Hintergründe geraten dabei aus dem Blick. Das ist insbesondere bei der Zürcher Reformation mit Huldrych Zwingli schade, verdient doch diese Reformation unser heutiges Interesse. Anders als in Sachsen kam sie nicht "von oben", sondern beruhte auf einem sehr breiten, durch Predigten über Jahre geschaffenen Konsens. Die Verbindung von bürgerlicher Revolution mit einer geistlichen Erweckungsbewegung gaben ihr die Kraft, Kirche und Staat in einem zu erneuern.