Es ist ein wortkarger, namenloser Jüngling, der hier aus seinem Land, das er hasst, geflohen ist. Das verhasste Land ist Deutschland und der Fluchtort ist Kuba, wo sich „der Blonde“ in einer aussichtslosen Freundschaft zu dem jungen, intellektuellen Kubaner Yanez verstrickt, welcher maßlos für Deutschland schwärmt. Für ein Deutschland, das es so jedoch niemals gegeben hat, ein Deutschland, das aus den Gedankenwelten eines Thomas Mann, eines Hegel, Heidegger und Kant besteht. Der aus dem Sehnsuchtsort Gekommene ist Yanez' Ideal, das zwangsläufig zerbrechen muss. Schließlich ist er nicht einmal ein richtiger Deutscher. Und auch der Fluchtort ist für den „falschen Deutschen“ kein gelobtes Land: Die einen werden eingeschlossen, die anderen aus, mein Freund … ein unaufhaltsamer Abstieg beginnt.
In seinem dritten Roman Der falsche Deutsche erzählt Thomas Podhostnik in schnellen Schnitten und innerhalb einer radikalen Dramaturgie von Freundschaft und dem Scheitern von Freundschaft, von kulturellen und sozialen Differenzen, von Identität, Rassismus und Vorurteilen, von Deutschland und Kuba, von uns und den Anderen.