«Mein Sohn, ich glaube, ich habe Dich verstanden»
Im April 1964 ruft Veit Harlan, Regisseur des nationalsozialistischen Propagandafilms «Jud Süß», seinen Sohn Thomas nach Capri an sein Sterbebett. Doch für das Gespräch, das mit diesem Satz hätte beginnen können, ist es zu spät. Drei Tage dauert das Sterben, drei Tage erinnert Thomas Harlan sich an die gemeinsame Geschichte.
«Veit» will Abbitte leisten dafür, dass der Sohn den Vater zwanzig Jahre lang alleingelassen hat, und will gleichzeitig «in Ordnung bringen, was noch nicht in Ordnung gebracht» ist. Es ist eine Liebeserklärung und eine Verdammung, beides zugleich, in einem Ton vereint und von ungeheurer sprachlicher Kraft.
«Ein Katastrophenbuch, zart und unerbittlich.» (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)