Biographien werden von Historikern erforscht, geschrieben oder als Quellen benutzt. Thomas Etzemüller unternimmt einen Streifzug durch die historische, soziologische und literaturwissenschaftliche Biographieforschung. Dabei macht er deutlich, dass die Lebensgeschichte eines Menschen ein komplexes Konstrukt ist. Hinzu kommt ein »biographisches Paradox«: Philosophen und Soziologen beschreiben den Menschen als fragmentiertes Wesen, das Genre der Biographie aber erfordert die narrative Einheit eines Lebenslaufs von der Geburt bis zum Tod. Wie Historiker mit diesem Widerspruch umgehen können, ist ein zentrales Thema dieser Einführung.