Peter Larsen ist Kriegsreporter. Einer von denen, die hingehen, wo es weh tut: dicht dran an Flüchtlingen, Kriegsopfern und Katastrophen, unerschrocken im Gespräch mit Warlords und Schleusern. Mit Bild und Ton, live und online. Nur: Alles ist Fake.
Die syrischen Flüchtlinge sind afghanische Asylbewerber, der Seelenverkäufer ein Fischerboot in Brandenburg, der Rest aus dem Internet zusammengeschnitten – Hauptsache, es entspricht den Erwartungen, dann geht alles durch. Peter Larsen ist feige, und er weiß das, aber seine Masche funktioniert. Selbst schuld, wer das glaubt. Und schließlich steht er ja auf der richtigen Seite, für die Freiheit, gegen den Krieg, gegen Assad – der Zweck heiligt die Mittel.
Als die bildschöne Cousine seines Kumpels und Komplizen Ahmad in Syrien Hilfe braucht, sieht Larsen die Gelegenheit, mit sich ins Reine zu kommen. Doch Leila kann sich keine Moral leisten, sie steht auf der anderen Seite, und Larsen wird erpresst: Entweder berichtet er von nun an zugunsten des Assad-Regimes, oder sein jahrelanger Betrug fliegt auf …
Sven Recker, selbst Entwicklungshelfer für den Aufbau unabhängiger Medien in Krisenregionen, hat einen schwarzen Roman über Fake News, korrupte Journalisten und die Leichtgläubigkeit des Publikums geschrieben. Inspiriert von Fällen wie dem des "Fake-Kriegsfotografen" Eduardo Martins schreibt er packend und desillusionierend über die Wahrheit im Zeitalter ihrer technischen Produzierbarkeit.