Benedikt XVI. gilt als einer der bedeutendsten Päpste der Kirchengeschichte. Sein theologisches Werk hat ihn bereits in die Reihe der Kirchenlehrer erhoben. Die zentralen Reden seiner Reisen in die Heimat offenbaren jedoch ein Anliegen, das weit über die Grenzen des Glaubens hinausreicht. Seine philosophische Agenda gilt den existenziellen Fragen des Menschen, unabhängig von seiner religiösen und kulturellen Prägung. Die Regensburger Vorlesung und die Ansprache im Deutschen Bundestag sind zu Schlüsseltexten für seine Botschaft geworden. In einer Zeit, die den Fortschritt der Wissenschaft begrüßt, seine geistesgeschichtlichen Grundlagen aber zunehmend vergisst, appelliert Benedikt für eine Rückbesinnung auf die Vernunft in ihrer ganzen Weite.