"Fern der Masken" erzählt von Zeitgenossen, deren gewohntes Leben ohne Vorwarnung eine existentielle Wende nimmt. Männer und Frauen aus unterschiedlichen modernen Milieus (aus der Welt der Werbung, der Musik, der Prostitution usw.) werden mitten im Alltag damit konfrontiert, daß ihr normales Verhalten für ein sinnvolles Leben nicht mehr hinreichend ist. Statt sich vor dem Konflikt zu drücken, stellen sie sich ihm.
"Fern der Masken", lokalisiert in Berlin während des ersten Corona-Lockdowns, handelt storyübergreifend von jener Energie des Unbewußten, bei der sich zuerst die Wahrnehmung der Realität und dann durch Action diese selbst verändert.
Die Geschichten selbst haben immer einen widerspenstigen rohen Kern, sei es Eifersucht, Geldgeilheit, Alkoholabhängigkeit, Fanatismus. Sie sind also ohne Berührungsängste mit jeder Art von Wirklichkeit.
Allerdings transzendieren die Personen, sei es ein Yogi, eine Köchin oder auch ein Zahnarzt, ihre jeweiligen Konditionierungen durch eine andere und offenere Art der Wahrnehmung.
Diese Befreiung von Zwängen und Automatismen des Verhaltens ist das durchziehende Thema von "Fern der Masken".
Die Storys stehen zwar auch für sich alleine, bilden aber wie einzelne und oft weit voneinander entfernte Knotenpunkte ein großes Netz. Strukturell, weil auf einen Tag in Berlin verdichtet und untergründig miteinander verbunden, handelt es sich um einen Roman aus Kurzgeschichten.