"Dieser neue islamische Terror übersteigt unser menschliches Verständnis von Grausamkeit und Leid in einem nie dagewesenen Ausmaß. " Prof. Dr. Dr. Jan Kizilhan Shirin wollte gerade ihr Abitur ablegen und anschließend Jura studieren, als Milizen des "Islamischen Staates" in ihr Dorf einfallen und sie zusammen mit anderen jesidischen Frauen und Kindern entführen. Sie wird ins Zentrum des IS verschleppt, mehrfach an IS-Kämpfer als Braut verkauft und als Sexsklavin gehalten, ehe ihr mithilfe ihres letzten "Ehemanns" die Flucht aus der Terroristen-Hölle gelingt. Sie lebt heute in Deutschland, wo sie im Rahmen eines einzigartigen Projekts für misshandelte IS-Opfer Hilfe bekommt. Alexandra Cavelius hat Shirins erschütternde Geschichte aufgezeichnet, die tiefe Einblicke in das Leben im "Islamischen Staat" und in die Psyche einer schwer traumatisierten jungen Frau gewährt. "Meine Brüder, vergessen wir die politischen Querelen. Ich spreche zu euch im Namen der Menschlichkeit. Rettet uns! Wir werden abgeschlachtet. Wir werden ausgelöscht. Unsere Religion ist dabei, von der Erdoberfläche getilgt zu werden. Ich flehe euch im Namen der Menschlichkeit an. Rettet uns! " Auszüge aus der Rede der jesidischen Abgeordneten Vian Dakhil im irakischen Parlament im August 2014 Shirins Leidensgeschichte spiegelt den Schrecken wider, der vom sogenannten Islamischen Staat ausgeht. Dieses Terrorregime ist nicht mit bisherigen islamisierten Organisationen zu vergleichen. Vielmehr verfolgt es eine totalitär faschistische Ideologie, bedient sich islamischer Symbole und erweitert seinen Terror über die ganze Welt. Dieses System kennt kein Mitleid mit Menschen, die sich ihm nicht unterwerfen. Im August 2014 richtete der IS seine Aggression gegen die alteingesessenen religiösen Minderheiten im Irak, insbesondere gegen die Jesiden. Männer wurden in großer Zahl ermordet, abertausend Frauen und Kinder verschleppt und gezielt auch sexueller Gewalt ausgesetzt.