Selma Lagerlöf
Selma Lagerlöf (1858-1940) hat es mit Nils Holgersson zu Weltruhm gebracht. Die Schriftstellerin schrieb jedoch nicht nur für Kinder, sondern hatte vielfältige Interessen. 1909 wurde Lagerlöf zudem als erste Frau mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf wurde am 20. November 1858 auf Gut Mårbacka in Sunne/Schweden geboren. Sie war die Tochter von Erik Gustaf und Louise Lagerlöf.
Selma wuchs in einer Familie auf, die Geschichten und Erzählungen einen hohen Stellenwert beimaß und so vielleicht den Grundstein für den späteren Weg Lagerlöfs legte. Sie war die zweitjüngste von fünf Geschwistern und durfte, im Gegensatz zu ihren Brüdern, keine Schule besuchen. Sie wurde zu Hause unterrichtet. Erst spät ging sie für kurze Zeit auf das Gymnasium. Im Anschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Volksschullehrerin und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Während dieser Zeit schrieb sie Gösta Berling, ihren ersten Roman, für den sie den Literaturnobelpreis erhielt. Nach der Aufgabe ihrer Berufstätigkeit bereiste Lagerlöf zahlreiche Länder und widmete sich komplett dem Schreiben.
1906 veröffentlichte Selma Lagerlöf im Auftrag des Volksschullehrerverbands Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen. Dieses Buch wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und erlangte weltweit Berühmtheit. Neben der Entwicklung, die der junge Nils auf seiner Reise durchmacht, spielen auch die schwedische Landschaft sowie gesellschaftliche und politische Themen eine Rolle.
Lagerlöf war sehr mit ihrer Heimat verbunden und interessierte sich für die Menschen, die dort lebten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Werke wie Liljecronas Heim oder Der Kaiser von Portugallien diese Verbundenheit widerspiegeln. Auch der frühe Tuberkulosetod einer ihrer Schwestern sowie die angespannte wirtschaftliche Lage der Sechziger- und Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts fanden Eingang in einigen von Lagerlöfs Werken. Ein weiteres, für die Autorin sehr wichtiges Thema, waren Frauenrechte, für die sie sich sehr einsetzte. Der Konflikt zwischen Männern und Frauen ist ein wiederkehrendes Thema in ihren Romanen und wird häufig von starken Frauencharakteren begleitet.
Während des Ersten Weltkriegs engagierte Selma Lagerlöf sich für verfolgte Juden und half der Schriftstellerin Nelly Sachs, aus Deutschland zu fliehen.
Neben Romanen, zahlreichen Erzählungen und Legenden, schrieb Lagerlöf auch ihre Autobiographie. Einige ihrer Romane und Erzählungen wurden verfilmt, so zum Beispiel Der Fuhrmann des Todes und Herrn Arnes Schatz. Ihr Werk war nicht nur bei Lesern beliebt - auch Schriftstellerkollegen wie Stefan Zweig oder Thomas Mann bewunderten sie für ihre Begabung. Selma Lagerlöf starb am 16. März 1940 auf dem Gut Mårbacka.
Werkauswahl:
Gösta Berling (1891)
Jerusalem (1901/1902)
Herrn Arnes Schatz (1904)
Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen (1906)
Der Fuhrmann des Todes (1912)
Der Kaiser von Portugallien (1914)
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