Sommerhelle Nächte

Unser Jahr in Island

Sarah Moss

Land & Leute

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Beschreibung zu „Sommerhelle Nächte“

Was ist das für ein Land, in dessen Supermärkten man vergeblich nach frischem Gemüse sucht, dafür aber auf abgepacktes Walfleisch stößt? In dem man Waffen mit an Bord eines Flugzeugs nehmen darf (und sogar fünf Kilo Munition, solange diese in einer anderen Tasche stecken)? In dem das Verkehrsamt ein sagenhaftes unsichtbares Volk befragt, bevor es den Verlauf einer neuen Straße plant? Die Antwort lautet: Island. In dem Jahr, als ganz Europa auf das kleine Land im hohen Norden schaut, weil seine Wirtschaft implodiert und sein (seither berühmtester) Vulkan Eyjafjallajökull explodiert, zieht die Britin Sarah Moss mit ihrem Mann und den zwei kleinen Söhnen nach Reykjavík, wo sie vor allem eins lernt: zu staunen. Über das merkwürdige isländische Konsumverhalten, lebensgefährliche Vorfahrtsregeln, über 13 atheistische Weihnachtsmänner, flüssige Lava, kochenden Treibsand, Mondschatten und über Polarlichter, die in den sommers ewig hellen Nächten wie außerirdische Wesen über den Himmel wabern.

"Sommerhelle Nächte" ist eine geistreiche Reflexion darüber, was es bedeutet, fremd zu sein, und eine empathische Erkundung der von extremen Umweltbedingungen geprägten Kultur Islands. Moss' ironische Erzählweise und ihre Gabe, Alltagssituationen zu beobachten und daraus treffsichere Schlüsse sowohl auf die isländische Mentalität wie auch auf sich selbst zu ziehen, machen ihren Reisebericht zu einer ebenso informativen wie kurzweiligen Lektüre.

Verlag:

mareverlag

Veröffentlicht:

2014

Druckseiten:

ca. 326

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


1 Kommentar zu „Sommerhelle Nächte“

Hypatia1033 – 18.06.2017
Ein großes Vergnügen, dieses Buch gelesen zu haben. Sarah Moss beschreibt unnachahmlich, was sie gesehen und gehört hat, sie spart nicht an Kritik an sich selbst und ihren Schwächen als Ausländerin in einem Land, das Ausländer nur "aushält" , aber nicht warmherzig empfängt. Ich habe empfunden, dass sie selbst und ihre Familie gute Wahlisländer geworden wären, wenn der akademische Wind sie nicht wieder in einen anderen, ihnen bekannteren Teil der Welt geweht hätte. Mrs Moss Buch macht neugierig auf diese Insel mit ihren Menschen und Landschaften, mit ihren Eigenheiten und Besonderheiten. Ihre Liebe und ihr Staunen gegenüber Island werden überdeutlich und die letzten Worte des Buchs sind sehr glaubhaft. Mrs Moss schreibt sehr intelligent und intellektuell anspruchsvoll. Seichte Lektüre ist dieses Buch keinesfalls. Dennoch liest es sich flüssig und ich kann es jedem weiterempfehlen, der Interesse an Island hat und es durch die Augen einer "Fremden" kennenzulernen gewillt ist.

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