Bo, Frau und Mutter, gesteht sich erst mit fast fünfzig Jahren ein, dass sie lesbisch ist. Ihr Leben hätte so schön sein können. Gutbürgerlich aufgewachsen, nimmt ihr Leben zuerst einen ganz normalen Verlauf. Nach dem Abitur studiert sie, tritt erfolgreich ins Berufsleben ein und heiratet die erste große Liebe. Sie bekommen zwei Söhne. Finanziell ist die Familie gut aufgestellt. Alles scheint perfekt bis sie allmählich die Erkenntnis gewinnt, lesbisch zu sein und ihr Lebenskonstrukt beginnt zu bröckeln. Diese Erkenntnis jagt ihr vor allem die Angst ein, ihren Söhnen zu schaden. Sie zweifelt an der Möglichkeit, als Lesbe ihren Kindern eine gute Mutter sein zu können. Vielmehr überlegt sie durch Selbstmord der Situation zu entfliehen und ihre Kinder lieber allein zu lassen, als sie mit einem Coming-Out zu kompromittieren. Nur mit dem Mut der Verzweiflung und der Hilfe von Freund*innen kann sie ihre heterosexuelle Vergangenheit hinter sich lassen, um als Lesbe ein neues Leben aufzubauen. Am Ende einer langen Odysee gelingt es ihr sogar, alle direkt Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Sie feiern im Kreis einer Patchworkfamilie das Weihnachtsfest, bei dem Bo ihre lange Geschichte Revue passieren lässt.