Meine Geschichte beginnt in San Francisco. Dort, wo ich war, um nach dem Tod meines Bruders und meines unmittelbar darauffolgenden Jobverlustes den nötigen Abstand zu gewinnen und um zu begreifen, was überhaupt alles geschehen war.
Denn wenn man erfährt, dass der grosse Bruder - gemäss offiziellen Polizeiangaben - plötzlich an einer Lungenentzündung verstorben ist und man später - und nur dank des Auffindens eines Abschiedsbriefes - doch merkt, dass dieser Tod geplant und somit ein Suizid war, dann kann kaum in Worte gefasst werden, wie da die eigenen Gefühle sind.
In San Francisco merkte ich jedoch schnell, dass ich, um das alles überhaupt ertragen und verarbeiten zu können, neben dem Schweren auch dringend einen positiven Ausgleich brauchte, und dies sowohl im richtigen Leben als auch in meinem Buch.
Ich beschreibe deshalb in "11 Tage & mehr" auf der einen Seite die elf Tage vom Auffinden meines Bruders bis zu seiner Beerdigung und zum anderen - wie in einer separaten Geschichte -, wie meine Stationen seit San Francisco waren, was ich gelernt und worüber ich seither nachgedacht habe. Es gibt Trauer und Hoffnung, Einsamkeit und Dankbarkeit, Verzweiflung und Zuversicht, Freude und Schmerz, Angst und Urvertrauen.