Die Novelle thematisiert die fließenden Grenzen zwischen Verführung, Liebe und Missbrauch sowie den Prozess der Realisierung, Reflexion und Verarbeitung.
Teil I: Als Dreizehnjährige lernt Stefanie im konservativ-katholischen Sauerland Pater Konrady kennen und ist von Anfang an fasziniert von ihm. Der wesentlich Ältere vermag ihr zu geben, was sie bei Familie und Freunden vermisst: Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit. Auch er genießt ihre kindliche Begeisterung, den Zauber ihrer Jugend und die Anbindung an ihre Familie.
Mehr und mehr gelingt es ihm, die Heranwachsende in seinen Bann zu ziehen. Intern wird er zu ihrem Liebeslehrer, extern sie zu seinem sogenannten Patenkind. Das Ergebnis: gesellschaftliche Akzeptanz, vor allem im streng-religiösen Elternhaus.
Teil II: Als über Vierzigjährige wird Stefanie erstmals bewusst, was damals mit ihr geschehen ist. Sukzessive stellt sie sich der schmerzhaften Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit.